out-now
notgood

1 • nebeljahre. MMXV. XVI. XV. zwei. I. zahlenreihe. stunden im dunkel. tage im schatten. wochen vergehen. zusammenkommen. das eigengrau sehen. jahre im nebel. gemeinsam durchleben. jede sekunde. danke dafür.

2 • kein frieden. ablehnen, was man nicht kennt. nur annehmen was eines vom anderen trennt. hass entlädt sich ungehemmt. anteilnahme wird von ignoranz weggeschwemmt. hoch sind die mauern, die ihr um euch zieht. so hoch, dass kein mensch, der im innern ist, noch draußen sieht. filterblasenleben und dämliches volkserhaltungsstreben. es gibt keinen frieden mit der reaktion.

3 • kulturindustrie. ein gut integriert in die ideologie. schwimmt mit im fluss der monotonie. konsum ganz ohne energie. die abnehmenden feiern ne warenparty. kulturindustrie. für dich, für mich, für uns, für sie. führt dich, führt mich, führt uns, führt sie.

4 • leerstelle. schöne neue welt. automatenmensch – steril und fremd. die extremitäten mit kabeln durchsetzt. pausenlos mit einem server vernetzt. so wird es sein. wissensabruf ohne geistesaufwand. minütlicher upload von meinem verstand. das ich 2.1. automatenmensch – steril und fremd. aber wie lange noch. die zukunft beginnt nach dem jetzt.

5 • fraktale. wir hier. an diesem ort. waren wir schon. nur anders. doch gleich. jetzt sind wir hier. an diesem ort. existiern wir. zur gleichen zeit. in 1/2-samkeit. wir hier. an diesem ort. waren wir nie. anders als jetzt. existiern wir. zu jeder zeit. aber wir sind. für immer allein. gemeinsam allein. in mehrsamkeit.

6 • neue angstzeit. ich sag dir, es gibt nichts zu feiern. weil die gesamtscheiße scheiße ist. weil so viele nur umkreisen. was doch eigentlich greifbar ist. frag dich, warum geht’s dir beschissen. was ist es, das dir den willen nimmt. etwas altes muss enden. weil nur dann etwas neues beginnt. präapokalypse. wann ist es so weit.

7 • alles erreicht. kein berg zu hoch. kein fluss zu breit. kein meer zu tief. keine distanz zu weit. alles bezwungen. triumphe besungen. schalalalalalala. wir rücken zusammen. kein leben zu leben.

8 • alpenglühn. im morgen- und abendrot leuchten die gipfel. sie brennen seit tausenden, tausenden, tausenden, tausenden jahren. „die alte erde ist verwüstet, ja das ist sie“*. und wir erzählen dann den kindern. wie schön es früher ausgesehn hat. im morgen- und abendrot leuchten die gipfel. sie brennen noch tausende, tausende, tausende, tausende jahre. und wenn sie uns dann fragen. und wir nur ausreden haben. was dann. was werden sie dann sagen.
((*zit. georg kreisler))

9 • laniakea. fäden aus licht durch die schwärze gezogen. zoom in. fäden aus licht, aus hunderten clustern. zoom in. einhunderttausend großkomponenten. zoom in. in einer da scheinen dreihundert milliarden. zoom in. und um ein licht davon zieht eine kugel die bahnen. hier stehe ich und versuche zu fassen. schau ich nach oben oder unten. wo sind die fliegenden untertassen. gibt es noch etwas hinter dem dunkel. ich bin zu klein.

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